Die Gemeinwohlökonomie (GWÖ) ist eine Graswurzelbewegung, die die Idee einer gemeinwohlorientierten Wirtschaft und Demokratie vertritt. Sie legt ein umfassendes Konzept zur Umsetzung dieser Vision vor. Ein wesentlicher Bestandteil sind direktdemokratische Gremien wie der Wirtschaftskonvent, der die unmittelbare Beteiligung der Bevölkerung an politischen Entscheidungen ermöglichen und Manipulation durch finanzstarke Lobbygruppen erschweren soll. Damit sollen politische Entscheidungen auf das Wohl der Gesellschaft als Ganzes ausgerichtet werden, und das unter Schonung der natürlichen Ressourcen. Auf politischer und rechtlicher Ebene sollen Anreize geschaffen werden, die nachhaltigem Handeln von Unternehmen und Organisationen Wettbewerbsvorteile geben.

Zur Überprüfung der Unternehmenstätigkeit bietet die GWÖ das Instrument der Gemeinwohlbilanzierung. Sie ist eine Form der nichtfinanziellen Berichterstattung und durchleuchtet Unternehmen systematisch auf ihre Interaktionen mit dem gesellschaftlichen Umfeld, auf Lieferketten, auf ihren ökologischen Fußabdruck sowie den Umgang mit Mitarbeitenden und Geschäftspartnern. Durch ein Punktesystem wird diese Bewertung quantitativ und mit anderen Organisationen vergleichbar, außerdem werden unternehmerische Schwachstellen aufgedeckt. Vor allem aber bietet diese Bilanz einen Ansatzpunkt für Fördermöglichkeiten: Wer hohe Punktzahlen erreicht, soll Vorteile durch Steuervergünstigungen bekommen oder bei der Vergabe öffentlicher Aufträge bevorzugt werden.