Die Zeiten, in denen das Top-Management einen Konzern aus der Chefetage steuert, sind vorbei. Die Märkte sind zu volatil geworden, Geschäftsmodelle sind transparenter und der Innovationsdruck steigt. Führungskräfte sehen sich nun gezwungen, noch stärker ihr eigenes Verhalten zu reflektieren, da alte Führungsinstrumente, wie wir sie aus der klassischen Welt kennen, in der digitalisierten Welt wirkungslos sind. Klassische Führungs- und Steuerungsinstrumente kollabieren unter dieser hohen Dynamik.

Dezentrale Führung hilft Unternehmen, indem sie Freiräume für Talente schafft und Entscheidungen an der Stelle treffen lässt, an der sie umgesetzt werden. Sie stärkt die Motivation, schärft die Kundenorientierung und entfesselt das Potenzial für profitables Wachstum. Das neue Führungsverständnis setzt auf Offenheit und Vertrauen in die Selbstorganisation der Mitarbeitenden sowie Teams und nicht mehr auf dem Command-and-Control-Ansatz. Ebenso müssen Mitarbeitende lernen, mit der Freiheit in ihren Entscheidungsbereichen umzugehen und eigenständig Entscheidungen zu treffen.

Damit das gelingt, braucht es Leitlinien, die den Mitarbeitenden Raum zur Gestaltung lassen, statt Regeln festzulegen, die sie befolgen müssen und bei Verstößen bestraft werden.

Dezentrale Führung gepaart mit modernen Führungsprinzipien helfen Unternehmen eine offene Fehlerkultur zu etablieren und die volle Schaffenskraft ihrer Mitarbeitenden freizusetzen, was eine logische Konsequenz der Digitalisierung und Industrie 4.0 darstellt.