Seit MySQL zu Oracle gehört, gab es immer wieder Kritik. Einiges mag gut begründet sein, andere Teile weniger. Community-Arbeit war für MySQL-Gründer Michael "Monty" Widenius immer ein zentraler Pfeiler, der dem Projekt vor langer Zeit den Rücken gekehrt hat, um sich MariaDB zu widmen. MariaDB ist ein freier, aber anwendungskompatibler Fork von MySQL. Eine Migration ist meist einfach und ohne Code-Änderungen möglich.

In den letzten Jahren sind zahlreiche Projekte von MySQL zu MariaDB gewechselt. So hat schon im April 2013 die Wikimedia Foundation die englische und deutsche Wikipedia sowie Wikidata von MySQL 5.1 auf MariaDB 5.5 umgestellt. Inzwischen bieten alle größeren Linux-Distributionen MariaDB als Standard-Datenbank. MariaDB scheint das neue "M" im LAMP-Stack zu werden.

Doch bei MariaDB handelt es sich nicht nur um den von den Entwicklern der MariaDB Corporation unterstützen MariaDB Server. Im Jahr 2016 sind in MariaDB mehr Beiträge aus der Community eingeflossen als jemals bei MySQL. Und MariaDB hat dieses Jahr auch ein Umdenken im Bereich der Software-Lizensierung angestoßen. Um den Beschränkungen von Closed-Source- und Open-Core-Software zu entrinnen, haben die MariaDB-Gründer Monty Widenius und David Axmark die Business-Source-Lizenz (BSL) ursprünglich als abstraktes Gedankenmodell konzipiert. Im August 2016 wurde dann MariaDB MaxScale 2.0 unter dieser Lizenz veröffentlicht. MariaDB hat das Ziel, andere Softwareentwickler zu inspirieren und die Zahl der Softwareanbieter zu erhöhen, die sich mittels des nicht nur auf Dienstleistungen beschränken Geschäftsmodells der BSL auf die Softwareentwicklung konzentrieren können.