- Lisa Renker
- Donnerstag, 12. Dez 2024
- 13:00 - 13:45
- Kosmos | Ebene 3
- Session
Die Verwendung von Free and Open Source Software (FOSS) beschleunigt die Entwicklung, kann aber den Release am Ende auch erheblich verzögern. Probleme entstehen, wenn rechtliche Herausforderungen, insbesondere im Zusammenhang mit so genannten Copyleft-Lizenzen, zu spät im Entwicklungsprozess adressiert werden. Die einfache Lösung wäre, den Einsatz von Copyleft Lizenzen schlicht zu verbieten. Das lässt sich jedoch nicht immer umsetzen. Wird beispielsweise der Linux-Kernel benötigt, ist Copyleft schon gesetzt. Copyleft-Effekt in einer FOSS-Lizenz bedeutet, dass abgeleitete Werke ebenfalls unter dieselben Lizenzbedingungen gestellt werden müssen – die Copyleft-Lizenz "infiziert" quasi alle weiteren Software-Bestandteile, die von ihr abgeleitet oder ggf. auch nur mit ihr verbunden werden. Dies kann zu Komplikationen führen, wenn Unternehmen FOSS in ihre proprietären Projekte integrieren möchten. Ein bekanntes Beispiel für eine Copyleft-Lizenz ist die GNU General Public License (GPL).
In meinem Vortrag werde ich die verschiedenen Copyleft-Lizenzen genauer betrachten und die Auswirkungen des Copyleft-Effekts auf Software-Architektur und -Entwicklung diskutieren. Insbesondere werde ich auf die rechtlichen Risiken eingehen, die mit der Nutzung von Copyleft-Software verbunden sind, und Lösungsansätze vorstellen, die sich in der Praxis bewährt haben, um diese Risiken zu mindern. Es geht um Fragen der Interaktion und Veränderung von Code sowie um das Aufsetzen einer Software-Architektur, die es erlaubt, Copyleft Software ohne rechtliche Risiken einzusetzen. Dieser Vortrag richtet sich an Expert:innen für Software-Architektur, -Entwicklung, DevOps und IT-Sicherheit, die einen tieferen Einblick in die rechtlichen Aspekte von FOSS-Lizenzen suchen. Durch das Verständnis von Copyleft und die richtigen Strategien können Unternehmen die Vorteile von FOSS nutzen, ohne rechtliche Hürden zu übersehen.