Cloud-Infrastrukturen verursachen bereits heute bis zu vier Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen – Tendenz steigend. Da immer mehr digitale Dienste ihre Rechenlast in die Cloud verlagern, reicht eine rein ökonomische Betrachtung dieser Infrastrukturen nicht mehr aus. Eine nachhaltige Digitalisierung braucht eine fundierte ökologische Bewertung.

Das Projekt ECO:DIGIT entwickelt Methoden zur ganzheitlichen Erfassung des ökologischen Fußabdrucks digitaler Systeme. Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen Software und dem tatsächlichen Ressourcenverbrauch sichtbar zu machen. Mittels Open-Source-Werkzeugen wird ein Laufzeitmonitoring für Sovereign Cloud Stack (SCS) konforme Clouds implementiert. Dies bildet die Grundlage für belastbare Energie- und Emissionsberichte. 

Im Vortrag zeigt Josefine Kipke zentrale Erkenntnisse aus der Analyse bestehender Ansätze zur Erfassung des Energieverbrauchs in Cloud-Umgebungen. Dazu gehören übertragbare Methoden für Hyperscaler-Infrastrukturen und grundlegende Anforderungen an sogenannte "Power Metrics".

Darauf aufbauend wird das Monitoringsystem vorgestellt, das mit Hilfe von Hardware-Sensoren und verschiedenen Monitoring-Tools eine konsistente Datenbasis schafft. Dabei werden technische und methodische Herausforderungen wie heterogene Hardware, die exakte Zuordnung des Energieverbrauchs zwischen virtuellen Ressourcen und physischen Hosts sowie die anteilige Zuordnung des Energieverbrauchs von Cloud-Management-Diensten adressiert. 

Die Teilnehmenden erfahren den aktuellen Stand unseres Nachhaltigkeitsmonitorings, lernen zentrale Prinzipien und Werkzeuge kennen und erfahren, wie sie ihre eigenen Cloud-Infrastrukturen ökologisch transparenter gestalten können. Ein praktischer Beitrag zur Green-IT-Strategie mit Fokus auf Open Source und Transparenz digitaler Infrastrukturen.