Komplexität und Kultur sind seltsame Begriffe. Sie beschreiben komplexe Themen. Die Beschäftigung mit den Begriffen führt allerdings oft in ein Halbwissen, das uns eher weniger als mehr handlungsfähig macht. Das führt oft dazu, dass die Begriffe ungewollt als Ausrede zum Nicht-Handeln genutzt werden und das Gegenteil von dem bewirken, was wir wollen.
In diesem Talk wollen wir uns mit dem Begriff der Kultur auseinandersetzen. Wir wollen Wege zeigen, die Kultur (ver-)handelbar machen und funktionieren können. Einige der Aspekte, die wir ansprechen werden:
- Kultur kann oft beeinflusst werden, indem wir die Dinge vor dem Kopf – Rituale und Artefakte – ändern und nicht versuchen, zu ändern, was im Kopf der Menschen ist.
- Indem wir absichtsvolles Handeln explizit machen und in jeder Situation erklären, was wir beabsichtigen, werden Unsicherheit, Unklarheit und Missverständnisse vermieden und dadurch Vertrauen und soziales Kapital aufgebaut.
- Indem wir die Welt als eine Welt von Fülle und nicht von Mangel sehen und behandeln, vermeiden wir vertrauen-zerstörende Konflikte.
- "Hätten meine Kollegen doch nur das richtige Mindset" ist ein häufig zu hörender Satz. Tatsächlich behaupten wir, dass Handlungen wichtiger sind als Mindsets, um Kultur zu prägen.
- Über gezielte Moderation können wir üben, temporär Friktion zuzulassen um dann wieder geschlossen zu handeln. Eine absolute Kultur-Superpower, die geübt werden kann.
Mag sein, dass Kultur die Strategie zum Frühstück verspeist. Aber: Immerhin knabbert das Verhalten an der Kultur. Und am Ende kann man es auch einfacher sehen: Kultur ist, was wir immer machen und was wir nie machen. (Esther Derby)