In der agilen Produkt-Entwicklung hat sich über die Jahre ein klares Best-Practice-Modell etabliert: Kleine Teams, die eigenständig für ein bestimmtes Software-Produkt oder eine bestimmte Produktfunktionalität verantwortlich sind. Das inkludiert sowohl die Definition der Anforderungen als auch Design, Entwicklung und Betrieb der Software. Diese Teams (7 +/-2 Personen) verbinden idealerweise Flexibilität mit Effektivität.

Durch die geringe Anzahl der Team-Mitglieder ist der Austausch von Informationen zwanglos möglich, Zusammenarbeit kann ohne definierte Strukturen funktionieren. Die Autonomie der Teams schafft Entscheidungsspielraum für die Mitarbeiter und ist damit auch ein wichtiger Faktor für die Mitarbeiter-Motivation, die aus der Selbstbestimmtheit erwächst. Aus diesen Gründen bleibt auch in größeren Organisationen das autonome Produkt-Team die Kern-Zelle der Organisation. Allerdings stellen sich mit zunehmender Größe der Teams und der Produkte entscheidende Herausforderungen, unter anderem:

  1. Wie organisiert man eine effiziente Zusammenarbeit zwischen mehreren Teams ohne, dass es zu Abhängigkeiten kommt, die die Teams blockieren?
  2. Gibt es Team-Aufgaben, die sinnvollerweise zentralisiert werden können?
  3. Wo ist die Grenze zwischen Autonomie der Teams und einer notwendigen Standardisierung?

In ihrem Buch "Team Topologies" legen Matthew Skelton und Manuel Pais ein überzeugendes Konzept dar, wie Teams und deren Interaktionen in einer Art und Weise strukturiert werden können, die zu einer effektiven und erfolgreichen Software-Entwicklung führt. Diese Vortrag beschreibt die zentralen Konzepte und erklärt in anschaulicher Weise das zugrundeliegende Konzept der kognitiven Last.