- Andreas Slogar
- Dienstag, 10. Dez 2024
- 11:00 - 11:45
- Meridian | Ebene 2
- Keynote
In einer Welt, in der Kommunikation bzw. Mis- und Desinformation scheinbar zunehmend zur Normalität werden und Algorithmen unsere Wahrnehmung der Realität (Fake News, Deep Fake) prägen werden, steht die Unternehmenskultur vor einer entscheidenden Herausforderung: Wie kann intern eine konstruktive Dialogkultur bewahrt werden, um komplexe und hoch dynamische Probleme und Veränderungen kollektiv zu bewältigen?
Basierend auf Yuval Noah Hararis Definition von Information in seinem Buch Nexus, wird das Verständnis von Kommunikationsnetzen vermittelt, die es im Unternehmenskontext aufzubauen gilt. So kann die Natur von Information neu gedacht werden, um eine Kultur des Vertrauens und des Dialogs zu etablieren.
Die Keynote schlägt mit einer Reflexion über das Zitat von Søren Kierkegaard: "Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit" einen Bogen zum verzerrten Wettbewerb zwischen menschlicher, also organischer, und künstlicher Intelligenz, die im Kontext der modernen Arbeitswelt zunehmend als "Benchmark" dient – mit oft destruktiven Folgen.
Der zentrale Lösungsansatz ist die Einführung von Thinktanks, die nach den Prinzipien der Kybernetik organisiert sind. Denselben Prinzipien, auf denen das Design der heutigen KI aufbaut. Diese Plattformen ermöglichen es Mitarbeitenden, komplexe Problemstellungen gemeinsam zu analysieren, die Praktiken des konstruktiven Dialogs neu zu entdecken und Lösungswege transparent und kollektiv zu entwickeln.
Die Keynote zeigt anhand von Praxisbeispielen und wissenschaftlichen Erkenntnissen:
- wie Unternehmen solche Thinktanks erfolgreich implementieren,
- welche Rolle Werte wie Offenheit, Feedback und psychologische Sicherheit dabei spielen,
- warum kollektive Intelligenz eine Antwort auf die Herausforderungen der uns heute und zukünftig beeinflussenden Umwelt ist und
- wie KI als Werkzeug zur Anreicherung des konstruktiven Dialogs gezielt eingesetzt werden kann, ohne den Dialog selbst zu bestimmen.
Am Ende steht eine klare Empfehlung: Eine konstruktive Dialogkultur ist keine Frage technologischer Innovation, sondern organisatorischer Weitsicht und menschlicher Haltung. Denn unser Diskurs definiert unsere Zukunft.